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Und natürlich muss man akzeptieren, dass alle diese Menschen am Fortschritt, zunehmendem Wohlstand, verbessertem Schulwesen, kurz, an möglichst vielen zivilisatorischen Fortschritten teilhaben wollen und sollen, dazu gehört dann allerdings etwas mehr und intelligenterer Aufwand in eine Präsentation gesteckt, die nicht das Gefühl hinterlässt, als Dukatenesel auch noch veralbert zu werden !
Auf dem Rückweg passieren wir noch einmal die Uros - Inseln, die Abendsonne spendiert warmzeichnende Romantik und aus der Entfernung wirkt alles dann auch nicht mehr ganz so vermarktet ...
Und dann finden wir sie doch noch - die letzten paar Alibi - Strickmänner, die wie nach einem Schichtplan an verschiedenen Stellen für eine halbstündige Touri - Fotosession auftauchen, auf das auch zukünftig die nicht über die mittlerweile vorzufindende Situation informierten Massen eine insgesamt 5 - stündige, eher unbequeme Bootsfahrt antreten, um für das Foto eines strickenden Mannes ( gab es in den 70ern bei uns zu Hauf ! ) 1 Euro zu bezahlen !
Wir hatten unser 300 mm Zoom mit ....
  ... der erste Insulaner erscheint - OHNE Strickzeug ! , dafür können wir auf dem zentralen Platz die Errungenschaften des mittlerweile eingeführten genossenschaftlichen Strickens bewundern : die architektonisch gelungene und einfülsam in das dörfliche Gebäudeensemble integrierte Gemeinschafts - Markthalle, wo die von wem auch immer gefertigten Strickprodukte vermarktet werden !
Aller Anfang ist vielversprechend,
die Heimat nicht zu fern.....
Der Nimbus Taquile´s basiert auf den rollengetauschten strickenden Männern -
in der Erinnerung von Frau Hurz ein ruhiges, romantisches Fleckchen mit der gemütlichen Atmosphäre, wie sie eben nur strickende Männer erzeugen können ...
Wir fahren weiter zur Insel Taquile, quer durch ausgedehnte Schilffelder, festfahren inbegriffen....
Gegen eine geringfügige Extragebühr können wir ein paar Meter auf dem See auf einem authentischen Schilfboot zurücklegen.....
  ... albern bis unerträglich wird es dann jedoch, als sich zum Abschied die Damen der Insel in Formation aufstellen und für uns " Vamos a la Playa " trällern !
 
Sehnsucht nach dem Fluchtboot ....
Nach so viel interkulturellem Austausch wird dann aber touristische Pflichterfüllung erwartet : Gross und Klein bieten die immergleichen artesanias feil .....
Offene Kochstelle, auf dem Schilf, ohne Feuerlöscher ...
Blick in eine der Hütten .....
Der WG - Chef "unserer" Insel erläutert die Konstruktionen am Modell, im Bild unten der Schwimmkörper in der Realität ! Netter Hinweis : beim Herumtrampeln tunlichst verrottete Stellen im Schilf meiden !
Die Inseln werden von insgesamt ca 60 Familien bewohnt, deren tägliches Leben auch heute noch eng mit dem Totora Schilf verbunden ist : die Halme sind essbar und dienen als Konstruktionsmaterial für Hütten und Boote, die Inseln selbst   ( im übrigen einmalig auf der Welt ) sind aus zahlreichen Schichten und grossen Blöcken dieses Materials aufgebaut, die von unten her verottenden Halme werden regelmässig durch neue Auflagen von oben ersetzt !
Freundliches welcome : jedes Boot ist einer "eigenen" Insel mit ihren Bewohneren zugeteilt, no escape !
Immerhin stilecht : die Pförtnerloge zur Schilfinselwelt, wo die neben der Bootspassage fällige persönliche Eintrittsgebühr zu entrichten ist...
Von der Stadt Puno am westlichen peruanischen Seeufer aus starten die Exkursionen auf den See bzw. zu den Hauptattraktionen : den schwimmenden Inseln von Uros und der Heimat der strickenden Männer, die Insel Taquile.
Vom ( Massen - ) Start der Motorboote an steigert sich das Gefühl, dass es auf diesem Trip nicht so sehr beschaulich zugehen wird....
Der Titicaca See - Teil 2
 
        Auf dem See